Wenige Monate vor dem Release des sechsten Albums schießt DODSFERD respektive Wrath eine Split-CD ins Musikuniversum, auf der es neben zwei unveröffentlichten Songs und einem Livestück einen überlangen Drone-/Doom-/Black Metal-Bastard von MORTOVATIS zu belauschen gibt, einem weiteren Projekt des umtriebigen Griechen.

Ist die erste DODSFERD-Nummer „Only Thorns Can Embrace“ noch zwischen Blastbeatgekloppe und punkigem Schwarzmetall frühneunziger Machart zu Hause, erinnert „Another Two Of Your Scars“ gelegentlich an suizidale BETHLEHEM. „You Called It Resurrection“ poltert dann ebenfalls sehr simpel und sehr norwegisch durchs Gebälk, wobei der Livesound im Gegensatz zum individuellen und transparenten Studiosound natürlich arg grenzwertig ist. Viel Verzerrung, fast mono, viel Matsch im Gehörgang – aber trotz dieses klanglichen Defizits kommt das vor Negativität und Hass strotzende Element DODSFERDs prima zur Geltung.

„Rebirth 349“, das MORTOVATIS-Ungeheuer, erinnert in seiner Grundstimmung perverserweise an MINISTRYs „Scarecrow“, angereichert mit Noise, LSD, Funeral Doom und blackmetallischer Eiseskälte. Da in der Drittelstunde nicht viele Variationen vorkommen, ist natürlich eine Ader für zermürbende Monotonie Voraussetzung, doch wenn MORTOVATIS' Ziel die totale Zermürbung ist, hat Herr Wrath mit seinen Mitmusikern dieses Ziel mit Bravour erreicht.

FAZIT: Dreimal kompetent dargebotener, variabler Black Metal, ein Mal das akustische Pendant zu einem langsam mahlenden, riesigen Mühlstein. Sowohl die „A-Seite“ als auch die „B-Seite“ haben ihren Reiz, doch „Until Your World Go Down“ ist wohl eher etwas für die, die so richtig tief im Sumpf des übellaunigen und desolaten Black Metal stecken.